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Kurs halten!

Für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und eine lebendige Demokratie

Wir – Stiftungen in Deutschland – sehen mit Sorge, wie in vielen Staaten der Welt antidemokratische Kräfte an Stärke gewinnen. Menschenwürde und Menschenrechte der heutigen und der künftigen Generationen werden um kurzfristiger Wirtschafts- und Machtinteressen willen ausgehebelt.

2024 war das heißeste Jahr der letzten 120 000 Jahre. Wetterextreme vernichten weltweit, aber auch in Deutschland, immer mehr Existenzen und bedrohen die Gesundheit aller Lebewesen. Die globale Energiewende macht gewaltige Fortschritte, die jetzt nicht von autokratischen Regierungen und fossilen Unternehmen ausgebremst werden dürfen.

In dieser Situation rufen wir als Teil der Zivilgesellschaft auf, für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und für eine lebendige Demokratie verbindlich einzustehen. Wir regen einen offenen Diskurs an, wie in Deutschland und der EU die Handlungsfähigkeit herzustellen ist. Handlungsfähigkeit, um Lösungen für die sozialen Sorgen und existentiellen Ängste der Menschen zu erarbeiten, die den Menschen unter den Nägeln brennen. Dafür braucht es Eckpfeiler einer sozial gerechten, ökonomisch machbaren und ökologisch nachhaltigen Politik – und es braucht glaubwürdige Strategien für die Finanzierung.

Deutschland hat eine Verantwortung als Teil der Lösung dieser Probleme. Das gilt für jede zukünftige Regierungskoalition.

Die Bundesrepublik Deutschland hat:

  • das Pariser Klimaabkommen 2015 unterschrieben und sich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2021 zur Klimaneutralität bis 2045 verpflichtet,
  • das Kunming-Montreal Abkommen 2022 zur Artenvielfalt unterschrieben und sich zu umfassendem Naturschutz verpflichtet,
  • den Aufbau der Europäischen Union vorangetrieben und setzt ihre Gesetze, etwa den European Green Deal, um, mit dem Ziel Frieden und Sicherheit zu schaffen und Grundrechte und Lebensgrundlagen zu schützen,
  • die unantastbare Menschenwürde und unveräußerliche Menschenrechte im Grundgesetz festgeschrieben – dies gilt auch für Menschen, die auf Grund von Notsituationen ihr Land verlassen müssen und in Deutschland Schutz suchen,
  • mit der 2030 Agenda der Vereinten Nationen und den Sustainable Development Goals versprochen, partnerschaftlich zur friedlichen, sozial und ökologisch nachhaltigen Entwicklung der Weltgemeinschaft beizutragen und die erforderlichen Mittel für die ärmeren Staaten zur Verfügung zu stellen

Diese fünf Grundpfeiler der deutschen Politik stehen nicht zur Wahl.

Dieser Konsens verbindet alle demokratischen Parteien im Kern. Wir raten dringend dazu, diese Themen nicht ideologisch zu instrumentalisieren. Denn davon profitieren maßgeblich demokratie- und wissenschaftsfeindliche Positionen, die eine offene Gesellschaft und eine konstruktive Politik bedrohen.

In diesem für das Überleben der Menschheit entscheidenden Jahrzehnt braucht es Handlungsfähigkeit in Deutschland und in der EU, um die dringlichsten Probleme wirkungsvoll, fair und bezahlbar zu lösen. Eine gesündere, gerechtere und nachhaltigere Welt ist möglich. Dazu tragen wir gerne weiter bei.

Wir haben für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen bereits einen Konsens in unserer Gesellschaft gefunden. Den müssen wir uns unbedingt erhalten und weiter verstärken.

Prof. Dr. Michael OttoAufsichtsratsvorsitzender der Otto Group und Gründer der Umweltstiftung Michael Otto

Klimaschutz und die Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft sollten im politischen Diskurs unbedingt wieder im Mittelpunkt stehen.

Ottilie BälzBereichsleiterin Globale Fragen bei der Robert Bosch Stiftung

Gesundheit beginnt mit der Luft, die wir atmen, dem Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. Diese Lebensgrundlagen gelten für uns alle heute, und Menschen in aller Zukunft. Nichts davon wird besser, wenn manche so tun, als könnten wir mit Naturgesetzen verhandeln, oder Gesundheit abwählen. Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Daran wird sich jede demokratische und verantwortliche Regierung messen lassen müssen.

Dr. Eckart von HirschhausenArzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen

Gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Räume für Dialog zu schaffen gehört zu den ureigensten Aufgaben von Stiftungen. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der notwendigen fundamentalen Veränderungen müssen wir als Stiftungen nicht nur Kurs halten, sondern uns im Sinne einer lebendigen Demokratie noch stärker für einen konstruktiven Dialog einsetzen - auch wenn das manchmal langwierig und mühsam ist.

Dr. Felicitas von PeterGeschäftsführende Gesellschafterin des Forum for Active Philanthropy

Wir brauchen Zusammenhalt, eine offene Gesellschaft und Vertrauen untereinander, um unsere Enkelfähigkeit unter Beweis zu stellen, aber auch globale Gerechtigkeit für die jetzt mit uns lebenden Generationen möglich zu machen!

Klaus MilkeVorsitzender der Stiftung Zukunftsfähigkeit und Ehrenvorsitzender von Germanwatch

Wenn Trump 'America First', halb Deutschland 'Ausländer raus!', zu viele Menschen 'Me, myself and I' brüllen und das Thema Klimakrise verleugnet oder ignoriert wird, ist es Zeit zum Gegensteuern: Dutzende von Stiftungen in Deutschland engagieren sich für Demokratie, Umwelt, Bildung und Zusammenhalt, und sie haben einen wichtigen Appell veröffentlicht!

Hannes JaenickeGründer und Geschäftsführer, Pelorus Jack Foundation

Mit großer Sorge nehmen wir auf der Welt, in den USA und zuletzt auch in Deutschland, Diskursverschiebungen wahr, die Abwertung, Herabwürdigung und Entmenschlichung wieder salonfähig erscheinen lassen. Darin zeigt sich in bedrückender Weise eine Ideologie der Ungleichwertigkeit von Menschen, von der wir die Hoffnung hatten, sie hinter uns gelassen zu haben: Doch die Würde aller Menschen ist und bleibt unantastbar!

Prof. Dr. Dominic FrohnGründer & Stifter der Gertrud Frohn Stiftung | Perspektiven für Kinder

Laut der aktuellen Studie von Climate Works machte die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen im Jahr 2023 weniger als zwei Prozent der gesamten philanthropischen Spenden weltweit aus. Für mich unfassbar, bedroht doch der Klimawandel alle Lebensbereiche Jahr für Jahr mehr und Klimaschutz ist auch Demokratieschutz. Umso wichtiger ist die Initiative KURS HALTEN. Deutschland muss zu seinem Wort stehen, nur so können wir gewinnen, auch für eine visionäre und transformative Wirtschaft.

Dorothea Sick-ThiesStifterin der Dorothea-Laura-Janina Sick-Umweltstiftung

Die Bedrohung des Lebens durch die Biodiversitätskrise muss endlich ins Zentrum des politischen Handelns rücken. Alles Wirtschaften muss planetare Grenzen und lokale Lebensräume respektieren, die Natur ist keine beliebig verfügbare „Dienstleisterin“! Darum: Jetzt Kurs halten für Biene und Biodiversität und eine offene, demokratische, biodiverse' Gesellschaft!“ Wer gegen die Natur wirtschaftet, zerstört unsere Lebensgrundlagen und spielt autokratischen Regimen in die Hände.

Thomas RadetzkiVorstandsvorsitzender der Aurelia Stiftung

In stürmischen Zeiten dienen uns Werte als Anker und Kompass. Es ist entscheidend, dass wir Kurs halten und unseren Werten treu bleiben, um die Gesellschaft zu stärken und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.

Dr. Benedikt QuarchKuratoriumsvorsitzender der Werte-Stiftung

Noch immer gehen 733 Millionen Menschen weltweit hungrig schlafen. Hunger ist eines der größten und lösbaren Probleme der Menschheit. Die neue Bundesregierung hat die Verantwortung, Teil der Lösung dieses Problems zu sein: Sie muss einen Beitrag leisten zur grundlegenden Neugestaltung der Ernährungssysteme, zur Anpassung an den Klimawandel und so zur Verwirklichung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung. Wir müssen Kurs halten auf das Ziel ‚Zero Hunger bis zum Jahr 2030'. Je länger es dauert, desto schwieriger und teurer wird die Lösung.

Mathias MoggeGeneralsekretär Welthungerhilfe

Ohne Demokratie gibt es keinen wirksamen Klima- und Umweltschutz. Wissenschaftsfeindlichkeit und autoritäre Politik gefährden Menschenrechte und die Chance auf eine klimagerechte, lebenswerte Zukunft. Deshalb: Kurs halten – für unseren Planeten und uns.

Felix FinkbeinerGründer, Plant-for-the-Planet Foudation

In der kommenden Legislaturperiode wird sich entscheiden, ob Deutschland beim Klimaschutz auf Kurs bleibt. Die nächste Bundesregierung muss die Prioritäten neu setzen und dafür sorgen, dass alle Menschen den Umstieg auf klimafreundliche Technologien schaffen können. Klimaneutralität kann im Gebäude- und Verkehrssektor nur erreicht werden, wenn es Lösungen für alle Schichten der Gesellschaft gibt. Wir brauchen ein nach Einkommen gestaffeltes Klima-Geld als Ausgleich für steigende CO2-Preise.

Thomas Losse-MüllerCo-Direktor der Stiftung Klimaneutralität

Prominente Unterstützer:innen

Mit Klima kann man nicht verhandeln und keine Kompromisse schließen. Und Abwählen kann man die Klimakrise auch nicht.

Prof. Dr. Mojib LatifGEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Universität Kiel

Klimagerechtigkeit ist ohne Demokratie nicht möglich – und Demokratie ohne Klimaschutz nicht überlebensfähig. Wer unsere Lebensgrundlagen zerstört, zerstört auch unsere Freiheit. Deshalb müssen wir jetzt Haltung zeigen: für eine Welt, in der Menschenrechte, ökologische Verantwortung und soziale Gerechtigkeit nicht verhandelbar sind.

Louisa SchneiderKlimajournalistin, Moderatorin, Autorin

Im Sport sehen wir besonders gut, wie unmittelbar wir von Natur und einem intakten Klima abhängen. Der Erhalt und damit auch unser Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen müssen daher Prämisse für jegliche kommende Regierung sein. Denn wir sind schon in der Nachspielzeit.

Stefan WagnerVorsitzender Sports for Future e.V., Nachhaltigkeitsverantwortlicher TSG Hoffenheim

Wo sind wir nur hingekommen, wie verroht sind wir geworden, dass wir nun überzeugt sind, Empathie gegenüber Menschen in Not zu zeigen, wäre politisches Versagen, Führungsschwäche, ein Verhalten, für das man sich aber bitte zu entschuldigen hätte. Tagtäglich erlebe ich gut integrierte „Menschen mit Migrationshintergrund“, die in Deutschland arbeiten und Steuern zahlen, ohne die wir im Übrigen überhaupt nicht mehr leben könnten. Wir sollten die Neuankömmlinge (und die sie versorgenden, oft in der Tat nicht hinreichend ausgestatteten Kommunen) tatkräftig darin unterstützen, bei uns Fuß zu fassen anstatt auf einmal „Migranten“ simplifizierend und falsch für allen Stillstand und alle Probleme im Land verantwortlich zu machen. Deshalb unterstütze ich den Aufruf 'Kurs Halten'!

Tanja DückersSchriftstellerin und Publizistin

Klimawandel und Artensterben nehmen keine Rücksicht auf die aktuelle Wirtschaftsflaute oder die geopolitischen Machtverschiebungen. Die neue Bundesregierung muss Kurs halten und darf weder beim Tempo noch in den Ambitionen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele nachlassen.

Reiner HofmannVorsitzender des Rates für nachhaltige Entwicklung (RNE) und DGB-Vorsitzender von 2014 – 2022

The political, social, and ecological footprint of your vote reaches far beyond Germany’s borders—but its impact comes full circle. A world where democracy thrives is a world of stability, innovation, and opportunity, benefiting communities in Germany as much as those abroad. In an era of rising authoritarianism and climate crisis, choosing leaders who defend democracy and foster international solidarity isn’t just the right thing to do—it’s essential for Germany’s future and the well-being of every citizen. This election, vote with a global conscience—because a just world is a stronger Germany.

Raisa ColeHead of Climate Governance, Democracy Works Foundation, South Africa / Chair of Foundations 20 (F20)

The greatest challenges of our times knows no political affiliations, no parties: they require cross-countries collaborations and long term approaches to tackle inequalities, centering human rights and build a sustainable and equitable society.

Carola CarazzoneSecretary General of the Italian association of family, corporate and community grant-making foundations, Vice-President of PHILEA- Philanthropy Europe Association

Elders:

'Man müsste mal…' Diesen 'man' gibt es nicht. Demokratie ist kein Zuschauersport. Tu was! Sie ganz persönlich werden gebraucht, um unsere Demokratie lebendig zu halten und sie gegen ihre Feinde zu verteidigen.

Ruprecht Polenzehemaliger CDU-Generalsekretär, MdB von 1994 - 2013, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses

Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie haben nur eine Chance, wenn die Bürgerinnen und Bürger aktiv, überzeugt und verlässlich für sie einstehen. In der Gegenwart heißt dies: dafür mit gewaltfreien Mitteln auch zu kämpfen!

Prof. Dr. Gesine SchwanPräsidentin der Berlin Governance Platform, frühere Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin & Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD

Wer heute vom Klima schweigt, lebt in der Vergangenheit und denkt nicht an morgen: Deshalb KURS HALTEN!

Jürgen TrittinBundesminister a.D., BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Unterzeichnende Stiftungen: