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Publikation

Studie veröffentlicht: Die Mitte gewinnen – Gesundheitsargumente für Klima- und Natur

By 16.10.2025Oktober 30th, 2025No Comments

Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen, die unsere Gesundheit, Ernährung und unseren Wohlstand sichern, hat aktuell wenig Priorität in der öffentlichen und politischen Debatte. Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde.

Mit der qualitativen und quantitativen Befragung, die der Studie „Die Mitte gewinnen“ zugrunde liegt, gehen wir der Frage nach, welche Bedeutung Umwelt- und Klimaschutz aktuell für eine möglichst breite gesellschaftliche Mitte in Deutschland haben und welche Argumente besonders überzeugend sind. Dabei liegt der Fokus auf verständlichen, anschlussfähigen Botschaften. Als Umsetzungspartner hat uns pollytix bei der Datenerhebung und Analyse unterstützt.

Im ersten Schritt wurde in explorativen Fokusgruppendiskussionen über Klima- und Umweltthemen sowie gesundheitliche Auswirkungen gesprochen. Wir wollten besser verstehen, was Menschen aus der gesellschaftlichen Mitte momentan darüber denken. Daraus haben wir Botschaften entwickelt, die wir neben anderen Einstellungsfragen zu Klima-, Umwelt- und Gesundheitsthemen in einer repräsentativen, deutschlandweiten Befragung getestet haben. Wir freuen uns, Ihnen die Ergebnisse in dieser Studie zu präsentieren.

Fünf Tipps für die Kommunikation

1. Distanzproblem überwinden

Klima- und Umweltschutz haben momentan keine Priorität und nur wenige haben sehr große Sorgen, selbst von den negativen Folgen betroffen zu sein. Klimawandel wird nach wie vor als abstraktes Problem kommender Generationen gesehen. Daher gilt es, die persönliche Betroffenheit zu verdeutlichen, um Handlungsbedarf zu vermitteln.

2. Nicht aufhören, darüber zu reden:

Alle Botschaften zeigen Wirkung. Unabhängig von dem Thema oder ob eine Aussage positiv oder negativ formuliert wurde, wenn Menschen mit Fakten und Informationen konfrontiert werden, kann gute Kommunikation eine Wahrnehmungsveränderung bewirken. Das heißt, auch wenn Umwelt- und Klimathemen gerade keine Priorität haben, ist es wichtig, weiter darüber zu reden und zu kommunizieren.

3. Wert der Lebensgrundlagen kommunizieren:

Der Erhalt der Lebensgrundlagen – Natur, Luft, Wasser, Ernährung– ist in der gesellschaftlichen Mitte besonders anschlussfähig. Dieser Naturbezug sollte möglichst verständlich und persönlich vermittelt werden. Auch die Retrospektive zu schönen Naturerlebnissen kann hilfreich sein und positive Assoziationen sowie nostalgische Identifikation wecken. Bei allem gilt, positive Botschaften aktivieren mehr und aufgeladene „Kulturkampf“-Themen erzeugen Reaktanz. Gleichzeitig darf keine falsche, rein positive Erwartungshaltung geschürt werden, weil die meisten Menschen negative Assoziationen mit Klima- und Umweltschutz haben.

4. Gesundheit als persönlichen Anknüpfungspunkt nutzen:

Obwohl die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels nicht unmittelbar bekannt sind, kann Gesundheit die persönliche Betroffenheit besonders gut verdeutlichen und erlebbar machen. Vor allem ist Gesundheit aber einer der wenigen Lebensbereiche, in denen positive Effekte von mehr Klima- und Umweltschutz erwartet werden. Daher sollte Gesundheit als persönlicher und positiver Anknüpfungspunkt bei Klima- und Umweltthemen genutzt werden.

5. Vertrauenswürdige Unterstützung sichern:

Bestimmten gesellschaftlichen Gruppen mit hoher Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind auch als Kommunikator:innen von Klima- und Umweltschutz besonders geeignet: Feuerwehr, Landwirt:innen, Gesundheitsberufe, Wissenschaftler:innen. Expertise und Betroffenheit sind qualifizierende Eigenschaften und sorgen für mehr Glaubwürdigkeit und wahrgenommene Neutralität bei der Vermittlung von Klima- und Umweltthemen.