Tag der Insekten: Wie Artenvielfalt unsere Seele gesund hält
GEGM am 3. April 2024 im Umweltforum Berlin
Artensterben, Klimakrise und Naturzerstörung sind nicht nur „Umweltprobleme“, die die Welt um uns herum betreffen. Sie bedrohen uns als Menschen in unserer Existenz. Die Folgen für unsere körperliche Gesundheit werden immer besser erkannt. Aber was macht all das eigentlich mit unserer Psyche? Wie wichtig ist eine intakte Natur für unsere seelische Gesundheit? Die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Artenvielfalt und unserer mentalen Gesundheit zeigen wir beim Tag der Insekten in einer Expertenrunde auf, die unsere Geschäftsführerin Kerstin Blum moderiert. Mit dabei sind:
- Dr. Mazda Adli, Chefarzt Fliedner Klinik Berlin, Forschungsbereichsleiter an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité beschäftigt sich unter anderem mit den Folgen der Urbanisierung auf die mentale Gesundheit und der Bedeutung von Grünflächen und naturnahen Räumen als „Gegenmittel“ für den urbanen Stress.
- Katharina van Bronswijk, Psychologin, Psychotherapeutin und Autorin ist Co-Gründerin von Psychologists/Psychotherapists for Future e.V.
- Joel Methorst, Senior Consultant beim internationalen Beratungsunternehmen ERM
konzentriert sich dort auf Biodiversität und naturbasierte Klimalösungen. In seiner Forschung hat er unter anderem den positiven Einfluss von Artenvielfalt auf die mentale Gesundheit untersucht.
Ein paar Beispiele gefällig? Naturerfahrungen können sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirken, gerade in unseren Städten. So geht es Menschen in Landkreisen mit mehr Pflanzen- und Vogelarten besser. Eine Studie der Universität Kiel zeigte sogar, dass eine hohe Vogelvielfalt in der Umgebung genauso wichtig für die Lebenszufriedenheit von Menschen in Europa sein kann wie ihr Einkommen. 10 Prozent mehr Vogelarten in der eigenen Umgebung hätten danach eine mindestens ebenso positive Wirkung wie eine vergleichbare Steigerung des Einkommens.
Doch Artenvielfalt ist nicht nur gut für unsere Seele. Eine in vielen Menschen tief verwurzelte emotionale Verbindung zur Natur ist zugleich ein starker Antrieb, um der Zerstörung entgegenzutreten. Ein aktiver Einsatz für unseren Planeten ist gut für unsere seelische Gesundheit. Und Erkenntnisse der Psychologie können dabei helfen, gemeinsam mehr für die Planetare Gesundheit zu erreichen. Wie genau, zeigen wir am 3. April 2024 im Umweltforum Berlin.
Der Tag der Insekten wurde 2017 ins Leben gerufen und findet 2025 bereits zum siebten Mal statt. Er will das Verhältnis zwischen Mensch und Insekten neu denken und hat sich mit rund 250 Teilnehmenden als zentrale Veranstaltung zum Thema Insekten im deutschsprachigen Raum etabliert. Die Tagung lenkt den Fokus auf die drängende Problematik des Insektenschwunds und bietet eine wichtige Plattform, um Lösungen zu diskutieren und Veränderungen anzustoßen.