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Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, da beginnt mit dem Krieg in der Ukraine das nächste Drama. Hinzu kommt die allgegenwärtige Klimakrise. Wie kommunizieren wir Krisen? Um diese und weitere Fragen ging es in der Online-Diskussionsreihe K3 en route am 17. März – eingeladen hatten klimafakten.de und die Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen.

Was lässt sich lernen aus der Erfahrung mit der jeweils anderen Krise? Wo könnten Jahrzehnte der Erfahrung mit Klimakommunikation dabei helfen, uns bei den Themen Krieg oder Corona-Pandemie zu orientieren? Und was könnte das überhaupt sein – ein „guter Pandemie-Diskurs“, eine „konstruktive Klimadebatte“, „richtig kommunizieren in Kriegszeiten“?

Diskussion bei K3 en route

Die Teilnehmenden:

  • Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Wissenschaftskommunikator und Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen (GEGM)
  • Christopher Schrader, Wissenschaftsjournalist und Autor von „Über Klima reden. Das Handbuch“
  • Katharina van Bronswijk, Sprecherin von Psychologists for Future, als Psychologische Psychotherapeutin in der Lüneburger Heide niedergelassen und als Dozentin tätig
  • Pia Lamberty, Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analysis und Strategie (Cemas), erforscht als Psychologin den Glauben an Verschwörungserzählungen

Moderation: Carel Mohn, klimafakten.de

Der Krieg in der Ukraine führt nicht nur zu Verunsicherung und zu einem Überprüfen alter Gewissheiten. Er trifft auch eine Gesellschaft, die von den Folgen der Corona-Pandemie ebenso erschöpft und verunsichert ist, wie sie in der sich verschärfenden Klimakrise nach Antworten sucht.

Katharina van Bronswijk von Psychologists for Future sagte gleich zu Beginn der Runde: „Wir befinden uns in multiplen Krisen, die auch alle miteinander verbunden sind und die wir auch gemeinsam lösen können, wenn wir genau diese Verbindungen herstellen. Und ich glaube, dass wir in unserer Kommunikation beachten müssen, dass noch nicht alle Menschen diese Verbindungen sehen. Das ist eine Entwicklung, die man machen muss.“

Pia Lamberty: „Es braucht unterschiedliche Ansätze in der Kommunikation, um alle Menschen zu erreichen.“

Klima, Krieg, Corona: Verblüffende Parallelen

Zwischen den drei Themenfeldern Klima, Krieg und Corona ergeben sich verblüffende Parallelen: So spielt Desinformation ebenso eine Rolle wie unsere offenbar nur unzureichend ausgebildete Fähigkeit, Antworten auf Krisen zu finden, die sich über längere Zeiträume schrittweise aufbauen – und die uns dann schlagartig und mit voller Wucht treffen.

Hinzukommt: Sowohl beim Angriffskrieg der Putin-Diktatur als auch bei Corona fungiert unser mit der Nutzung fossiler Energieträger und der Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen verbundenes System gewissermaßen als Brandbeschleuniger.

Der Einzelne kann am meinsten tun, wenn er kein einzelner mehr bleibt.

„Es ist wichtig dass man die Menschen empotional packt, also diese emotionale Phobie überwindet“, sagte Wissenschaftsjournalist Christopher Schrader als es um die Frage ging, wie die Klimakrise in die Mitte der Gesellschaft getragen werden kann. Schrader weiter: „Ein wichtiger Hinweis für Wissenschaftler:innen in der Kommunikation über Klima ist: macht euch menschlich, zeigt, dass ihr Emotionen habt und euch das auch berührt.“

Der Einzelne kann am meisten tun, wenn er kein einzelner mehr bleibt, so Eckart von Hirschhausen: „Je mehr Menschen das Thema wie selbstverständlich mitkommunizieren, desto schneller verändern sich soziale Normen. Die Klimakrise ist kein Thema, das einer Generartion oder einer Berufsgruppe gehört, es gehört uns allen. Wir schaffen es nur gemeinsam oder gar nicht.“

Sehen Sie hier die ganze Diskussion im Video:

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Über K3 en route

K3 en route – das ist der K3-Kongress für Klimakommunikation im Kompaktformat. Aktuell, dezentral und organisiert von den Veranstaltern des K3-Kongresses aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weil es auch zwischen den Kongressen in Sachen Klimakommunikation eine Menge zu besprechen gibt.