Ergebnisse des Lancet Countdown 2023
Der diesjährige Lancet Countdown on Health and Climate Change wurde in der Nacht von 14. auf den 15. November veröffentlicht. Seine Ergebnisse zeigen drastisch auf, welche Auswirkungen der Klimawandel bereits jetzt auf die planetare Gesundheit hat und wie sich diese in Zukunft ausweiten können, wenn die Weltgemeinschaft nicht schnell ins Handeln kommt. Denn die gesundheitlichen Risiken des Klimawandels nehmen in allen überwachten Dimensionen zu, so das Ergebnis der Untersuchung.
So waren zum Beispiel im Jahr 2022 schon an 86 Tagen Menschen im globalen Durchschnitt gesundheitsgefährdender Hitze ausgesetzt. Zudem kam es weltweit zu Einkommensverlusten in Höhe von 863 Milliarden Euro durch Hitze. Angesichts dessen ist es umso wichtiger, jetzt in den Klimaschutz zu investieren, um nicht nur die steigende Zahl an Hitzetoten zu minimieren, sondern auch immense Folgekosten zu vermeiden.
Ins Handeln kommen
Der Bericht zeigt auch, welche Maßnahmen im Einsatz gegen den Klimawandel erfolgreich sein können, wie eine umfassende, weltweite Energiewende weg von Öl und Gas. Denn die Reduktion von Treibhausgasemissionen bietet die Möglichkeit, die globale Gesundheit aller Menschen zu verbessern – hin zu mehr sauberer Luft zum Atmen, genug Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem guten Miteinander. Doch im Jahr 2022 stiegen die energiebedingten CO2-Emissionen um 0,9 Prozente auf ein Rekordhoch. Umso wichtiger ist ein verstärkter Einsatz von erneuerbaren, sauberen Energien. Und es gibt Hoffnungsschimmer: So ist seit 2005 die Anzahl an Todesfällen, die auf die Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe zurückzuführen sind, um 17,7 Prozent zurückgegangen. 80 Prozent dieser Reduzierung resultierte aus der reduzierten Kohlebelastung. Zudem beschäftigen sich mehr und mehr internationale Organisationen mit den gesundheitlichen Vorteilen des Klimaschutzes.
Über den Lancet Countdown
Der Lancet Countdown ist eine internationale, interdisziplinäre Forschungskooperation aus 52 Forschungseinrichtungen und UN-Organisationen. Seit 2017 überwacht er anhand von mehr als 40 Indikatoren die globalen Auswirkungen des voranschreitenden Klimawandels auf die Gesundheit, wertet Anpassungsbemühungen aus und identifiziert mögliche, erfolgversprechende Lösungsansätze. Die Ergebnisse werden jährlich vor den UN-Klimaverhandlungen als „Lancet Countdown: Tracking Progress on Climate Change and Health“ in der renommierten medizinischen Zeitschrift The Lancet veröffentlicht. Das Projekt fußt auf der Arbeit der „Lancet Commission on Health and Climate Change“, die im Jahr 2015 einen Bericht veröffentlichte, in dem der Klimawandel als „die größte globale Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet wurde.
Foto: Quelle: getty images / Fred Dufour