Dieser Beitrag von Katharina Weiss-Tuider und Henning Flaskamp, die gemeinsam die Stiftungskommunikation leiten, ist Teil unserer Rubrik „Mit Kopf und Herz – wie wir über den Schutz unserer Lebensgrundlagen sprechen können“.
Gesundheit beginnt nicht mit Tabletten, einer Operation oder einem MRT. Gesundheit beginnt viel früher: mit der Luft, die wir atmen, dem Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. Diese Lebensgrundlagen sind akut in Gefahr. Inwiefern?
- Bereits jetzt sterben Menschen an Hitze!
Mitten in Europa kostet Hitze jährlich zehntausende Menschen das Leben. Mediziner:innen warnen: Bis 2050 könnten es weltweit sogar bis zu 370 Prozent mehr Hitzetote sein. Selbst dann, wenn wir bei einer Erderwärmung von unter zwei Grad Celsius bleiben. - Wir sind schlecht vorbereitet!
In einem aktuellen Bericht haben Expert:innen der EU gewarnt, dass die Anpassungsmaßnahmen in der EU für Hitze, Dürren, Waldbrände und Überschwemmungen unzureichend sind. - Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise!
Mit gigantischen Folgekosten. Auch für Wirtschaft und Gesellschaft. Nehmen wir das Beispieljahr 2022: Hitze und ihr Einfluss auf den Menschen führten weltweit zu Einkommensverlusten von rund 863 Milliarden Euro.
Und das sind nur wenige Beispiele für die Folgen der Klimakrise – neben Infektionskrankheiten wie Dengue, die sich mittlerweile durch Mücken bis nach Deutschland ausbreiten, oder Ernteausfällen durch Dürren.
Das Teuerste, was wir jetzt tun können, ist: Nichts!
Reden oder handeln?
Wir haben eine Jahrhundertaufgabe vor uns, für die uns weniger als ein Jahrzehnt bleibt. Wissen? Haben wir genug – seit Jahrzehnten. Viele Jahre wurde infrage gestellt, ob es den Klimawandel wirklich gibt. Viele weitere Jahre, ob er wirklich menschengemacht ist. Jetzt fragen diejenigen, die gestern noch am Klimawandel oder an seiner Ursache gezweifelt haben, ob es nicht längst zu spät ist, ihn noch aufzuhalten. Es ist höchste Zeit, diesem Zynismus entgegenzutreten und die Ausflüchte hinter uns zu lassen!
Dass der Klimawandel menschengemacht ist, ist eine gute Nachricht. Denn das bedeutet, dass wir diese Entwicklung noch aufhalten können, solange Kipppunkte nicht irreversibel überschritten sind. Wir bei der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen setzen auf Kommunikation, die Kopf und Herz erreicht, um Menschen, Politik, Gesellschaft in die Gänge zu bringen. Aber müssten wir nicht handeln, statt zu reden? Welchen Beitrag kann Kommunikation wirklich leisten?
Vor dem „Was“ kommt das „Wozu“?
Die Antwort: einen sehr großen! Denn viele Menschen empfinden Klimaschutz nur so lange als Zumutung, bis sie verstehen: Wir müssen nicht das Klima retten – sondern uns. Kommunikation liefert die verbindende Klammer für all die kleinen bis großen Aufgaben, die sich uns mehr und mehr stellen. Sobald klar wird, dass es um unsere Gesundheit und eine lebenswerte Zukunft für künftige Generationen geht, erscheint uns vieles nicht mehr als Zumutung, sondern als zumutbar im Vergleich zu dem, was auf dem Spiel steht.
Dieses gemeinsame Ziel lässt uns an einem Strang ziehen. Ganz klar: Wir müssen handeln – und zwar schnell! Wenn wir uns aber erst einmal darauf verständigt haben, wofür wir das tun, fällt es uns wesentlich leichter, gemeinsam anzupacken. Also auf geht’s. Lasst uns mehr miteinander sprechen, welche Zukunft wir wollen. Und dann alles dafür tun, dass wir sie bekommen.
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Im nächsten Beitrag aus der Rubrik „Mit Kopf und Herz“ geht es um „Lust auf Zukunft: Warum wir positive Zukunftsbilder brauchen, um in der Gegenwart die richtigen Entscheidungen zu treffen“. Wenn ihr das nicht verpassen wollt, tragt euch jetzt für unseren Newsletter ein.