Planetare Gesundheit: Ein holistisches Verständnis von Gesundheit
Gesundheit beginnt nicht mit Tabletten oder einer Operation. Gesundheit beginnt mit Luft zum Atmen, Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. All das ist durch Klimakrise und Artensterben akut bedroht.
„Planetare Gesundheit“ betrachtet die enge Verbindung von Mensch, Tier und Natur. Das bringt eine erfreuliche Erkenntnis hervor: Das, was gut für unsere Gesundheit ist, ist fast immer auch gut für die Gesundheit des Planeten.
BKK Dachverband und Stiftung GEGM: Gemeinsam klimagesundes Verhalten stärken!
Der BKK Dachverband fördert deshalb ein Modellprojekt, das von der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen konzipiert und umgesetzt wird. Wissenschaftlicher Partner ist ein Team des „Institute for Planetary Health Behaviour“ (Institut für klimagesundes Verhalten) der Universität Erfurt. In insgesamt fünf Unternehmen wird den Verantwortlichen aus verschiedenen Bereichen – z.B. Gesundheitsförderung, Nachhaltigkeit, CSR oder Personalentwicklung – das Konzept der Planetaren Gesundheit nahegebracht. Damit soll die Förderung klimagesunden Verhaltens als fester Bestandteil der Betrieblichen Gesundheitsförderung mit Bezügen zur Nachhaltigkeitsstrategie in den Unternehmen verankert werden.
„Über die Kooperation mit dem BKK DV und den Unternehmen freue ich mich sehr“ sagt Dr. Eckart von Hirschhausen. „Denn für mich ist die Förderung der menschlichen Gesundheit untrennbar mit der planetaren Gesundheit verbunden. Die Betriebe haben einen großen Hebel, sowohl in der Kommunikation nach innen wie in die Gesellschaft hinein. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit ist enorm wichtig für die seelische Gesundheit, die ebenfalls durch Hitze, Feinstaub und Gefühle der Hilflosigkeit den vielen Krisen gegenüber leidet. Es braucht wieder Lust auf Zukunft, denn: Wir könnten es wirklich schöner haben auf der Erde. Und gesünder.“
„In Anbetracht der Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit und der Herausforderungen, vor dem unser Gesundheitswesen steht, müssen wir Nachhaltigkeit überall im Gesundheitswesen etablieren“, sagt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. Dies müsse mit einem Paradigmenwechsel einhergehen, der nicht die Bekämpfung von Krankheiten, sondern die Gesundheit der Menschen in den Fokus rücke. „Mit unserer Green Health Initiative treiben wir diesen Bewusstseinswandel bereits voran“, sagt Klemm. „Dieses Modellprojekt wird hierzu einen weiteren wichtigen Beitrag leisten und Betriebliches Gesundheitsmanagement zusammen denken mit der Förderung der Resilienz von Mitarbeitenden und der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen.“
Aktivierende Kommunikation auf wissenschaftlicher Grundlage
In einem auf wissenschaftlichen Grundlagen basierenden Workshop-Konzept werden Wissen über die Planetare Gesundheit und Tipps für Maßnahmen zu ihrem Schutz vermittelt. Dabei werden die Möglichkeiten für individuelles klimagesundes Verhalten betrachtet werden, vor allem aber die Gestaltung von Rahmenbedingungen, die die Gesundheit von Mensch und Erde fördern. Wie erfolgreich Veränderungen in den Unternehmen umgesetzt werden können, hängt maßgeblich von der Zustimmung der Beschäftigten ab. Deshalb erhalten die Teilnehmenden der Workshops evidenzbasierte Tipps für eine wertebasierte Kommunikation, um erfolgreich als Multiplikator:innen in den Unternehmen wirken zu können. Eine Broschüre und eine aktivierende, interaktive Website unterstützen dieses Ziel.
Durchführung 2024 – Präsentation der Evaluation 2025
Ab Sommer werden Website und Broschüre öffentlich verfügbar sein. Die Workshops werden dann bis Ende des Jahres durchgeführt. Eine Auswertung der Wirksamkeit des Projekts werden die Projektpartner im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentieren. Diese ist für den März 2025 geplant.