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Der Deutsche Pflegetag bietet seit acht Jahren Gelegenheit zum Dialog zwischen tausenden Teilnehmer:innen aus der Profession, Politik, Wirtschaft sowie Verbänden über die Weiterentwicklung des Berufsbildes Pflege und dessen Rolle in der Gesellschaft. So war es auch in diesem Jahr vom 6. bis 7. Oktober 2022 wieder so weit – und Gesunde Erde – Gesunde Menschen war wie in den vergangenen Jahren mit von der Partie!

An einem gemeinsamen Infostand mit Health For Future und der AG Nachhaltigkeit des DBfK NordWest informierten wir die Teilnehmer:innen über die Zusammenhänge zwischen Klimakrise und Pflege.

Foto des gemeinsamen Infostandes der Stiftung GEGM mit mit Health For Future und der AG Nachhaltigkeit des DBfK NordWest

Pflege vor dem Hitzekollaps?

Am ersten Kongresstag führte unsere Geschäftsführerin Kerstin Blum durch die Veranstaltung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen: Pflege vor dem Hitzekollaps?“.

Wir setzen uns seit unserer Gründung dafür ein, Klimaschutz im Gesundheitswesen auf die Agenda zu setzen. Denn der vergangene Sommer hat erneut gezeigt: Die Klimakrise ist jetzt und hier!

Gerade Pflegefachpersonen, sei es in Kliniken, in Pflegeheimen oder in der ambulanten Pflege, bekommen die Auswirkungen zu spüren. Sie kümmern sich um diejenigen, die am meisten unter Extremwetter leiden, seien es Ältere, Schwerkranke, Chroniker:innen oder Frühgeborene. Und das oft in Kliniken oder Pflegeheimen, in denen es bei hohen Außentemperaturen fast unerträglich heiß wird, weil Kühlung und Verschattung beim Bau meist kein Thema waren. Deutsche Kommunen und Gesundheitseinrichtungen sind auf diese Entwicklung denkbar schlecht vorbereitet!

Ein echter Lichtblick ist dabei das im Sommer 2022 in Berlin gestartete „Aktionsbündnis Hitzeschutz“, initiiert durch die Ärztekammer Berlin, die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) und die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Es ist das erste deutsche Bündnis, das aus dem Gesundheitswesen heraus entstanden ist und dort eine starke Verankerung hat.

Gemeinsam mit weiteren Partner:innen hat das Bündnis bereits Muster-Hitzeschutzpläne für das Land Berlin erarbeitet. Diese und weitere Informationen und Schulungsunterlagen stehen auf der Website hitzeschutz-berlin.de bereit.

GEGM beim Deutschen Pflegetag 2022

Nach einer kurzen Begrüßung durch Kerstin Blum stellte Razan Dyas Wibowo, Doktorant an der Ludwig-Maximilians-Universität München, aktuelle Forschungsergebnisse zur Situation von Pflegekräften im Arbeitsalltag vor. Die Ergebnisse der ersten Phase zeigen, dass vor allem die Kombination von Hitze und persönlicher Schutzausrüstung für die Pflegenden sowohl subjektiv wie auch durch Messdaten belegbar eine sehr hohe Belastung darstellt. Ziel der Forschung ist es, unter anderem der Politik durch Daten eine Grundlage für Schutzmaßnahmen zu liefern und auch zu überprüfen, welche Interventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel Kühlwesten für Pflegefachkräfte, tatsächlich Hilfe bringen können.

Foto einer Podiumsdiskussion mit mehreren Teilnehmenden beim Deutschen Pflegetag 2022

David Vogel, Pflegefachkraft, Teil des Netzwerks Health for Future sowie aktiv bei der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), ergänzte die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze und die Bedeutung für die pflegefachliche Praxis.

Dr. Sinja Meyer-Rötz unterstützt als Gruppenleiterin „Klima und Gesundheit“ bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin das im Sommer gestartete Aktionsbündnis Hitzeschutz. Mit ihr und Franziska Stier, die als Advaced Practice Nurse und Pflegeexpertin für Kardiologie am Vivantes Klinikum im Friedrichshain die praktische Umsetzung von Hitzeschutz begleitet, diskutierte die Runde, wie ein besserer Schutz von Beschäftigten und Patient:innen schnellstmöglich erreicht werden kann.