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Die Rolle der planetaren Gesundheit

Im Interview mit Karin Kortmann, Leiterin der GIZ Repräsentanz in Berlin, hat unser Gründer Eckart von Hirschhausen in der Reihe „Köpfe und Ideen“ darüber gesprochen, wie er in den letzten Jahren erkannt hat, dass die planetare Gesundheit die Grundlage für die menschliche Gesundheit ist.

Dem digitalen Live-Format folgen über 500 Zuschauer:innen, die sich per Chat aktiv mit ihren Fragen einbrachten. Zunächst diskutierten Hirschhausen und Kortmann über die politische Notwendigkeit, thematische Silos und Zuständigkeiten in Ministerien und Ressorts aufzuweichen, damit der Handlungsbedarf bei Klima- und Gesundheitsschutz deutlich würde. Denn die Gesundheit der Erde und damit unsere Gesundheit dürfe nicht in arm gegen reich, alt gegen jung oder Stadt gegen Land instrumentalisiert werden. Schließlich betreffen die Ursachen und Folgen der Klimakrise alle Menschen weltweit. Hirschhausen verwies dabei auf die unterschätzte Todesursache Luftverschmutzung. Jährlich sterben 8,8 Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung weltweit, in der EU sind es jährlich über 400.000 Menschen laut dem jüngsten Bericht der Europäischen Umweltagentur.

Mehr Klimaschutz durch grüne Städte

Ein weiteres gutes Beispiel für die Handlungsmöglichkeiten für mehr Klima- und Gesundheitsschutz ist der Städtebau. Die urbane Weltbevölkerung steigt drastisch an und Hitze ist ein großes Problem für viele Metropolen, auf das sie nicht gut vorbereitet sind. Wie der menschliche Körper müssen Städte auch die Möglichkeit haben zu „schwitzen“, um sich abzukühlen, d.h. weniger große Glaskästen und betonierte Flächen sowie mehr grüne Rückzugsorte und kompakte Bebauung. Es gibt viele Ideen.

Letztlich wurde deutlich, Gesundheit ist ein Querschnittsthema, das der One Health Ansatz gut zum Ausdruck bringt. Nicht nur in der Politik muss die menschliche, tierische und Gesundheit der Umwelt integriert betrachtet werden, sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen.

Klimawandel besser kommunizieren

Auf die Frage, wie man den Klimawandel besser kommuniziert, betonte Hirschhausen, dass es entscheidend sei, die Folgen und Ursachen für die Menschen verständlich und spürbar zu machen. Über viele Jahrzehnte war Klimakommunikation abstrakt und wurde vornehmlich als physikalisches Problem vermittelt: „parts per billion“ in der Atmosphäre, Meeresspiegelschwankungen oder Eisbären. Das Problem war räumlich und zeitlich weit weg. Es muss jedoch kommuniziert werden, dass der Klimawandel uns direkt betrifft, uns wortwörtlich unter die Haut geht und unsere Gesundheit bedroht. Und Gesundheit hat einen unglaublich hohen Stellenwert für alle Menschen. Daher ist es in unserem ureigenen Interesse, dass so viele Menschen wie möglich gesund sind, insbesondere in Ländern des Globalen Südens, wo die medizinische Grundversorgung viel schwächer ist. Einfacher gesagt – Gesundheit ist ansteckend. Wenn es anderen Menschen gut geht, geht es uns auch besser und das gibt Hoffnung.

Foto: GIZ/Thomas Ecke

Hier das gesamte Interview der GIZ Reihe anschauen:

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